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Dalit-Frauen: Reproduktive Rechte und sexualisierte Gewalt

Reproduktive Rechte sind Menschenrechte – dennoch bleiben sie vielen Dalit- und Adivasi-Frauen in Indien verwehrt. Die Kombination aus kapitalistischer Ausbeutung und kastenbasierter Diskriminierung führt dazu, dass marginalisierte Frauen kaum Zugang zu sicheren Abtreibungen oder Gesundheitsversorgung haben. Während öffentliche Kliniken für sie oft unzugänglich sind, befinden sie sich gleichzeitig in prekären Arbeitsverhältnissen, die es ihnen erschweren, über ihre eigenen Körper zu bestimmen.

Die Mehrfachunterdrückung spiegelt sich neben Fragen der reproduktiven Gerechtigkeit auch in der geschlechtsspezifischen Gewalt wider, die Dalit-Frauen unverhältnismäßig oft trifft. Laut dem National Crime Records Bureau (NCRB) werden täglich sechs Dalit-Frauen vergewaltigt. Doch während Gewalt gegen Frauen aus dominanten Kasten häufig öffentliche Empörung und juristische Konsequenzen nach sich zieht, werden Fälle von Dalit-Frauen ignoriert. Diese institutionelle Gewalt wird durch soziale und ökonomische Abhängigkeiten verstärkt: Dalit-Frauen arbeiten häufig in informellen, unsicheren Jobs und sind dadurch besonders verletzlich gegenüber sexueller Ausbeutung. Feministische Kämpfe für reproduktive Gerechtigkeit und gegen sexualisierte Gewalt müssen über individuelle Rechte hinausgehen und die strukturellen Ursachen von sozialer Prekarität bis hin zu patriarchalen und kastenbasierten Machtverhältnissen mitdenken.

Mehr zu reproduktiven Rechten und Dalits hier: https://feminisminindia.com/2025/02/11/capitalism-remains-against-the-reproductive-rights-of-dalit-and-adivasi-communities/#google_vignette

Mehr zu sexualisierter Gewalt gegenüber Dalit-Frauen hier: https://www.indiancurrents.org/article-indias-dalit-women-silent-battles-against-sexual-and-caste-abuse-dr-john-singarayar-2242.php