Im August beschloss Indiens Oberstes Gericht, die Reservierungspolitik für benachteiligte Kasten und Gruppen neu auszurichten. Das Gericht entschied, „Scheduled Castes“ (SCs) und „Scheduled Tribes“ (STs) in Unterkategorien zu unterteilen und schlug das sogenannte „Creamy-layer-Prinzip“ vor, das bislang nur für die „Other Backward Classes“ (OBCs) galt. Dadurch könnten einkommensstarke Dalits von Quoten ausgeschlossen und Mitglieder einer Kaste in Gruppen aufgeteilt werden, die entweder Anspruch auf Quotenplätze haben oder keinen Anspruch haben.
Der Vorschlag ist jedoch umstritten: Dalit-Aktivisten wie Ankit Thool kritisieren, dass die Justiz Quotenregelungen oft selbst nicht umsetzt, was in Neu-Delhi und Mumbai zu unbesetzten und ungerecht verteilten Stellen führt. Die strukturellen Hürden bleiben bestehen, während die Fragmentierung bestehende Kämpfe schwächen könnte. So sind Dalits im öffentlichen Dienst oft auf prekäre Positionen beschränkt, und am indischen Institut für Technologie sind SC-Professor*innen mit nur 2,23 Prozent stark unterrepräsentiert.
Sumeet Mhaskar, Soziologe an der O.P. Jindal Global University, betont, dass SCs, die von Quoten profitieren, nicht als Sündenböcke herhalten sollten. Vielmehr sei ein Dialog zwischen SCs und den Gruppen, die noch immer benachteiligt sind, entscheidend, um strukturelle Reformen zu fördern und den Zugang zu Bildung und fairen Arbeitsbedingungen zu verbessern.
Mehr dazu in den folgenden Artikeln hier: https://thewire.in/caste/sc-proposed-creamy-layer-for-dalits-but-bombay-hc-couldnt-follow-existing-reservation-policy