Polizeischutz für einen Hochzeitsritt: Kastenspannungen in Rajasthan

Als der Dalit-Bräutigam Vijay Regar im Distrikt Ajmer (Rajasthan) auf einer Stute zur Hochzeit ritt, wurde er von rund 200 Polizist*innenbegleitet. Der Grund: Die Familie der Braut befürchtete Widerstand von Angehörigen der oberen Kasten, die es in vielen Regionen Indiens bis heute nicht akzeptieren, dass Dalits symbolträchtige Rituale wie eine berittene Hochzeitsprozession durchführen. Trotz offizieller Gleichberechtigung bestehen tief verwurzelte Diskriminierungen fort, oft mit gewaltsamen Konsequenzen. Um Zwischenfälle zu verhindern, hatte sich die Familie von Aruna Khorwal im Vorfeld sowohl an Polizei als auch an Menschenrechtsaktivist*innen gewandt.

Dieser Fall ist kein Einzelfall: Immer wieder werden Dalit-Hochzeitsprozessionen angegriffen oder verboten, um kastenbasierte Hierarchien aufrechtzuerhalten. Während die Behörden betonen, dass die Dorfgemeinschaft kooperierte, verweist die Notwendigkeit solch eines Polizeieinsatzes auf die tiefen gesellschaftlichen Gräben. Der Vater der Braut brachte es auf den Punkt: „Wenn wir weiterhin Angst haben, wie soll es dann weitergehen?“ Seine Worte machen deutlich, dass Kastendiskriminierung nicht nur eine Frage der Vergangenheit ist, sondern für viele Dalit-Familien im Alltag weiterhin bittere Realität ist.

Mehr dazu hier: https://www.ndtv.com/india-news/with-200-cops-as-security-dalit-groom-rides-horse-to-brides-house-in-rajasthan-7535973#

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