Wachstumsstörungen und Kastenzugehörigkeit

Bei Kindern unter fünf Jahren ist die Kastenzugehörigkeit wohl der entscheidende Faktor, der sowohl Wachstumsverzögerungen als auch ausbleibendes Wachstum erklärt. In einer Studie der Wirtschaftswissenschaftler*innen Ashwini Deshpande und Rajesh Ramachandran wird untersucht, warum die Wachstumsverzögerungsraten bei Kindern in Indien – einem wirtschaftlich besser gestellten Land – höher sind als in Ländern Subsahara-Afrikas.

Die Studie zeigt, dass die Wachstumsverzögerungsrate bei höherkastigen Kindern bei 27 Prozent liegt, verglichen mit 33,6 Prozent in 19 Ländern Subsahara-Afrikas. Die nationale Wachstumsverzögerungsrate liegt laut der Studie jedoch bei 35,7 Prozent. Dieser hohe Wert erklärt sich durch ausbleibendes Wachstum unter marginalisierten Bevölkerungsgruppen wie Dalits und Adivasi.

Die Autor*innen untersuchen Wachstumsstörungen sowohl nach Kaste als auch nach Religion und stellen fest, dass auch bei christlichen und muslimischen Kindern die Kastenzugehörigkeit eine Rolle spielt. Die starke Benachteiligung von christlichen und muslimischen Dalits und Adivasi, spiegelt sich ebenfalls in den Wachstumsverzögerungen ihrer Kinder wider. Die Studie betont, dass „in Indien die Rolle der Religion und der Kastenzugehörigkeit oder Stammeszugehörigkeit als Klassifizierungsmerkmal nicht überbetont werden“ könne. Abschließend fordern die Autor*innen politische Entscheidungsträger*innen auf, Kastenzugehörigkeit in Maßnahmen für die Verbesserungen von Wachstumsraten stärker zu berücksichtigen.

Mehr dazu hier: https://www.thenewsminute.com/news/caste-is-reason-for-india-having-higher-child-stunting-than-sub-saharan-africa#:~:text=News-,Caste%20is%20reason%20for%20India%20having%20higher%20child%20stunting%20than,India's%20high%20rates%20of%20stunting

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