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Kastendiskriminierung in katholischer Kirche: Ein ungelöstes Erbe

In Indien machen Dalit-Katholik*innen fast zwei Drittel der katholischen Gemeinschaft aus – dennoch sind sie in ihren eigenen Kirchen systematischer Ausgrenzung ausgesetzt. Obwohl viele Dalits zum Christentum konvertierten, um dem Kastensystem zu entkommen, blieb die Diskriminierung oft bestehen: Die kirchliche Leitung liegt fest in den Händen der dominanten Kasten, und Dalit-Katholik*innen sind oft gezwungen, bei religiösen Zeremonien in der letzten Reihe zu stehen – wenn sie überhaupt teilnehmen dürfen. Besonders auffällig ist der Mangel an Dalit-Bischöfen: Von den fast 200 Bischöfen in Indien gehören nur etwa ein Dutzend der Dalit-Gemeinschaft an.

Diese Diskriminierung ist nicht nur ein religiöses, sondern auch ein politisches Problem. Dalit-Christ*innen und Muslim*innen sind von den staatlichen Affirmative-Action-Programmen ausgeschlossen; die sind ausschließlich hinduistischen, buddhistischen und sikhistischen Dalits vorbehalten. Trotz eines langjährigen Rechtsstreits und der Empfehlung einer Regierungskommission, den Kastenzustand von der Religion zu trennen, bleibt der Status quo bestehen. Der Vatikan hält sich in dieser Frage bislang bedeckt – trotz wiederholter Appelle von Dalit-Aktivist*innen, die eine klare Position der Kirche fordern. Während einige progressive Geistliche die Anliegen der Dalits unterstützen, bleibt der institutionelle Wandel aus.

Mehr dazu hier: https://maktoobmedia.com/india/dalit-catholics-fight-for-equality-within-church/#google_vignette