Odisha ist einer der rohstoffreichsten Bundesstaaten Indiens und liefert 57 Prozent des nationalen Eisenerzes, verfügt über große Vorkommen an Bauxit, Chromit und weiteren Mineralien. Doch nach Einschätzung von Expert*innen profitiert die lokale Bevölkerung, kaum von diesem Reichtum. Stattdessen sei die Region von Armut geprägt, während Bergbauunternehmen und politische Eliten von den Rohstoffen profitieren würden.
Kritiker*innen bemängeln, dass unabhängig von der Partei, die regiere, Bergbauunternehmen systematisch bevorzugt würden. Ein Bericht des indischen Rechnungshofs (CAG) von 2024 zeige, dass Odisha durch die Unterbewertung von Mineralien Einnahmeverluste in Milliardenhöhe erlitten habe. Gleichzeitig hätten Bergbauunternehmen umgerechnet über 60 Millionen Euro an politische Parteien gespendet, was die enge Verflechtung von Politik und Wirtschaft verdeutlicht und letztlich demokratische Prozesse im Bundesstaat untergräbt.
Besonders in der Kritik steht der Umgang mit Rechten indigener Gemeinschaften. Medienberichten zufolge werde ihr Land zunehmend an Bergbauunternehmen übertragen - ein Prozess, der auch von der neuen Regierung unter Mohan Charan Majhi, selbst aus einem indigenen Gebiet stammend, vorangetrieben werde. Beobachter*innen sehen darin eine Fortsetzung der bisherigen Politik der Ressourcenausbeutung. Forderungen nach einer gerechteren Nutzung der Rohstoffe, die sowohl die lokale Bevölkerung als auch die Umwelt schützen soll, werden daher immer lauter – und haben in Odisha Tradition.
Mehr dazu hier: https://sabrangindia.in/influence-of-mining-corporations-on-policy-makers-leading-to-erosion-of-democracy-in-odisha/