Unternehmer*innen aus Dalit-Gemeinschaften verdienen 16 Prozent weniger als andere Unternehmer*innen, wie eine Studie über Einkommensverhältnisse verschiedener Bevölkerungsgruppen ergeben hat. Damit, so die Forscher*innen, werde die soziale Stigmatisierung widergespiegelt, mit der Dalit-Gemeinschaften konfrontiert sind.
Ein wichtiges Ergebnis der Studie ist, dass „soziales Kapital“, ein Konzept des Soziologen Pierre Bourdieu, das oft als positive Kraft im Kampf gegen soziale Stigmatisierung angesehen wird, nicht dazu beigeträgt, das Einkommen von Unternehmer*innen aus Dalit-Gemeinschaften zu verbessern.
Laut der Studie hatte das Sozialkapital zwar einen positiven Einfluss auf andere marginalisierte Gruppen wie die Other Backward Classes (OBCs), Scheduled Tribes (STs) und Muslim*innen – je größer ihr Sozialkapital, desto höher ihr Einkommensniveau. Für Dalit-Gemeinschaften oder Scheduled Castes (SCs) aber spielte das Sozialkapital keine Rolle, was zu einem Einkommensnachteil im Vergleich zu anderen mit dem gleichen Sozialkapital führte.
Die Studie mit dem ins Deutsche übersetzten Titel „Es kommt nicht darauf an, wen man kennt, sondern wer man ist: Erklärung der Einkommensunterschiede von Geschäftsinhabern stigmatisierter Kasten in Indien“, die in der Zeitschrift Plos One veröffentlicht wurde, ist eine der ersten, die Einkommensmuster in verschiedenen Bevölkerungsgruppen des Landes untersucht.
„Wir glauben, dass dies [die Einkommensnachteile] darauf zurückzuführen ist, dass Dalits mit einem Stigma konfrontiert sind, das ihnen als Personen anhaftet und in sozialen Interaktionen fortbesteht“, sagte Hari Bapbuji, Professor für Management an der University of Melbourne, Australien, und Mitglied des Forschungsteams, dem Telegraph.
Mehr dazu hier: https://thewire.in/caste/dalit-business-owners-earn-15-18-less-than-others-finds-study